Ausflug in die Cuxhavener Küstenheide

CUXHAVEN - Wasser, Watt, Deiche und noch viel mehr! Denn ein ehemaliger Truppenübungsplatz der Bundeswehr ist vor Jahren zu einem großen Naturschutzgebiet mit großen Wald- und Heideflächen geworden. Auf dem über 700 Hektar großen Gelände leben wilde Wisente, Heckrinder und Koniks in groß eingezäunten Gebieten um wuchernde Pflanzen im Zaum zu halten. Und ich konnte sie alle besuchen, ganz nah dran...
Die Tiere gehören dem Landschaftspfleger Arne Hasenkampf, ein Freund von meiner Schwester. Mit ihr zusammen sind wir nun also an einem herbstlichen Samstag Nachmittag im September in den Pick Up gestiegen - auf in die Wildnis! Die erste Station war die Weide der Wisente. Die großen Waldbewohner verstecken sich gerne zwischen den Bäumen, aber heute waren sie da! Und sie waren neugierig und sind zum Zaun gekommen. Es ist schon ein besonderer Moment wenn ein Wisent, das sich optisch kaum von einem Bison unterscheidet, nur weniger Zentimeter vor einem steht und neugierig schnaubt! Da war ich schon froh das der Zaun noch dazwischen ist... Die kleine Herde ist gemütlich um die Zäune getrottet und hat sich von der besten Seite gezeigt. Nach einer knappen Stunde und ca. 300 Fotos, ging es weiter. Die Zeit verging wie im Flug und schon jetzt war es ein ganz besonderer Tag!
Als nächstes ging es mit dem Pick-up auf die Weide der Heckrinder. Tor aufschließen, durchfahren, Tor zuschließen und suchen! Zum Glück hat Arne eine Blick dafür... Die Heckrinder sind etwas scheuer und am Anfang haben Sie Abstand zum Auto gehalten. Schließlich kommt Futter nur mit dem Trecker, ein quietschendes Auto kann nichts gutes Bedeuten... Die Herde ist deutlich größer und die Hörner auch! Deshalb lieber im Auto bleiben, ich hatte die Rückbank für mich und konnte in dieser schönen Kulisse tolle Fotos machen. Spätestens da hatte ich irgendwann das Gefühl fernab von Autos, Häusern und dem stressigem Alltag, in einer anderen Welt zu sein. Mitten in der Natur. Einfach schön. Da die Heckrinder nicht so mutig waren, haben wir Kurs zu den nächsten Tieren gemacht. Nächster Halt: Konik!
Nächstes Gebiet, wieder suchen... Arne hat sie schon gesehen - wir nicht. Also hinterher! Der Wind zog auf, es fing an zu regnen, das gefiel den Ponys auch nicht also sind sie zum Wald geflüchtet. Doch zum Glück hörte es gleich wieder auf, und als wir angehalten haben und es hieß, dass wir aussteigen und sie streicheln können... dass muss man zwei Pferdemädchen nicht zweimal sagen!
Tatsächlich hatten wir nach nur wenigen Minuten fast 40 Koniks um uns stehen. Ein absolutes Highlight! Die meisten waren sehr neugierig und haben uns abgeschnuppert oder mal an der Jacke gezupft. Das ich so nah an die Tiere komme hatte ich vorher ja nicht geahnt! Super zutrauliche und Menschenfreundliche Ponys. Das Auto hingegen musste zwischendurch gerettet werden, der Lack wurde permanent beknabbert. Frech können sie auch sein! Meine Schwester und ich waren auf jeden Fall happy, und wir haben uns in die kleinen robusten Pferde verliebt. Doch irgendwann mussten wir schweren Herzens weiter.
Auf dem Weg zur letzten Station haben wir noch die zweite Herde der Heckrinder getroffen. Nach anfänglichem weglaufen haben sie die Flucht irgendwann aufgegeben und wir konnten sie zum Glück auch von nahem sehen! Nach Stunden ein erster Blick auf die Uhr verriet aber, dass es Zeit wurde zu den Wasserbüffeln zu fahren, die letzte Station! Die Wasserbüffel leben auf einer Weide gegenüber der Cuxhavener Küstenheiden. Auch hier konnten wir aussteigen und die schwarzen Kolosse anfassen! Nach kurzer Zeit kam der erste auf uns zu, der Junge Bulle ließ sich von allen durchkraulen. Die Kühe hatten anfangs etwas Abstand gehalten, jeder von Ihnen hatte ein kleines Kalb dabei, was es zu beschützen gilt. Doch mit ein bisschen Futter konnten auch sie überzeugt werden. Ihr borstiges Fell und die großen Hörner haben mich sehr beeindruckt. Und der Bulle hat sich sogar auf Kommando hingelegt - was für ein tolles Tier! Die beiden haben wirklich eine besondere Verbindung zueinander!
Leider gehen auch die schönsten Tage irgendwann zu Ende und so mussten wir zurück auf die Straßen und unseren Weg nach Hause antreten. Es war ein schönes Erlebnis!
DANKE