
Seminar "Hundefotografie"
"Matschfeste Kleidung" brauchten wir zum Glück nicht, denn wir hatten mit einem sonnig-warmen Maitag richtig schöne Bedingungen um sich auf der Erde zu wälzen. Denn tatsächlich haben wir die 4 Stunden Praxisteil mindestens sitzend hauptsächlich jedoch auf dem Bauch oder der Seite liegend verbracht. Der Muskelkater am nächsten Tag hat sich aber definitiv gelohnt!
Das Seminar mit Marcus Jacobs begann mit einem ca. 2,5 stündigen Theorieteil. In den Seminarräumen von Calumet konnten wir schon mal die ersten beiden Models kennen lernen. Die braune Labrador Hündin Malou hat Marcus Jacobs selbst mitgebracht und der tiefschwarze Labrador-Goldenretriever-Mix Dante hat einer der Teilnehmer mitgebracht. Die beiden Hunde haben sich auf Anhieb verstanden!
In der Präsentation gab es intensiven Input zu technischen Aspekten der Kamera. Es wurde deutlich das nicht jede Kamera den Anforderungen der schnellen Bewegungsfotografie erfüllen kann. Mit einem zu langsamen Autofokus und nur wenigen Bildern pro Sekunde macht ein gelungenes Foto zu einem seltenen Glückstreffer. Auch in dem späteren Praxisteil merkten wir wie wichtig die richtige Ausrüstung ist. Aber das beste Equipment bringt nichts, wenn der Fotograf es nicht bedienen kann. Deshalb gab es schon vorab viele Tips, vorauf wir achten müssen. Zur kurzen Erholung gab es ein paar belegte Brötchen, sodass wir dann gemeinsam gestärkt in den Jänisch Park gefahren sind.
Jacken wurden direkt im Auto gelassen, denn es war richtig schön warm! Jetzt lernten wir auch unser drittes Übungsobjekt kennen, ein echtes Energiebündel! Kalle gehörte auch zu einem der Teilnehmer und wurde direkt zum Park gebracht. Die Mischung der drei Hunde war perfekt, Malou als Erfahrene wusste genau was sie zu tun hatte und machte uns den Einstieg leicht. Der deutlich jüngere Dante war nicht nur durch seine geringere Geduld schwieriger, sondern auch wegen seiner schwarzen Farbe eine Herausforderung. Durch die fehlenden Kontraste hat die Kamera es schwierig den Fokus scharf einzustellen. Außerdem galt es die Fellzeichnung so herauszuarbeiten, dass er weder ein schwarzer Fleck noch grau aussieht. Kalle hat wirklich super Blicke drauf, sodass viele schöne Fotos entstanden sind, die Schwierigkeit war hier trotz des wild umherfliegenden Fells, das Auge dahinter scharf zu stellen. Gar nicht so leicht wenn man es vor lauter Locken manchmal nicht mal sieht! Die Bank war sein absolutes Highlight! während wir von den anderen beiden im Gras Portraits gemacht haben, haben wir für ihn die Bank ausgesucht. Das er alleine auf der Bank über die auf dem Bodensitzenden Menschen thronte, hat ihm ganz offensichtlich gefallen! Bei einer kurzen Trink- und Spielpause sind die Fotografen noch einmal ihre Kameras durchgegangen und haben sich auf die Lauffotos vorbereitet. Wer sich ein bisschen mit Fotografie und Schärfeebenen auskennt, weiß worin die Schwierigkeit besteht! Malou und Dante haben abwechselnd den Anfang für uns gemacht. Marcus hielt die Hunde in einiger Entfernung fest und wenn wir bereit waren, durften sie auf uns zu laufen. Die Hunde hatten sichtlich Spaß! Und wir mussten feststellen, das Marcus mit den angekündigten 95% Ausschuss nicht übertrieben hatte! Viele, viele Fotos sind unscharf geworden, durch eine große Blende war der Schärfebereich nur wenige Zentimeter groß. Wenn die Augen scharf sind, ist die Schnauze schon unscharf. Zum Glück sind unsere Vierbeiner sportlich, sodass wir einige Male ausprobieren konnten. Zum Schluss war Kalle an der Reihe. Der Terrier machte seinen Rassemerkmalen alle Ehre! Er rannte und sprang in alle Richtungen, ihn überhaupt im Sucher zu behalten war teilweise gar nicht so leicht! Die kürzeren Beine machte er mit Tempo wieder gut! Fotografisch anspruchsvoll, aber auf jeden Fall lustig anzusehen.
Als Abschluss sind wir wieder zurück gefahren und haben die Ergebnisse am Beamer verglichen. So konnte jeder noch individuelle Tipps abstauben. Über das Lob des Seminarleiters für meinen guten Blick fürs Foto hab ich mich natürlich besonders gefreut :) Noch schnell einen Muffin gegessen und dann ging es nach dem langen Tag für mich wieder nachhause. Am Ende war ich so kaputt und zufrieden, dass mich der Stau im Elbtunnel durch den Hafengeburtstag auch nicht mehr gestört haben...